Unordnung entsteht meist dann, wenn wir mehr Dinge besitzen, als wir tatsächlich unterbringen können. Die Unordnung nimmt aber auch dann Überhand, wenn wir uns nicht darum kümmern, den Gegenständen einen festen Platz zu geben. Der wohl banalste Grund für eine unordentliche Wohnung ist die Tatsache, dass wir Dinge, die wir benutzen, nicht weg räumen. Manchmal ist die Ursache tatsächlich Faulheit, das trifft jedoch nur selten zu. Viel häufiger können Menschen dann nicht mehr aufräumen wenn sie krank sind oder von der Fülle der Dinge überfordert.
Chaos entsteht nie über Nacht. Wenn ich im beruflichen Kontext als Sozialarbeiterin verwahrloste Wohnungen betreten habe, dann hielt dieser Zustand bereits einige Zeit an. Immer dann, wenn Menschen unter dem Messie-Syndrom leiden, dann können sie die Unordnung nicht einfach beseitigen. Die Menschen hängen an den Gegenständen, die sie angesammelt haben und „verteidigen“ diese.
Abgesehen von Erkrankungen wie dem Messie-Syndrom oder Depressionen, halten auch psychisch Gesunde an den Dingen fest, die sie besitzen. Veränderungen machen vielen Menschen Angst. Insbesondere die gewohnte Umgebung gibt uns Sicherheit. Nimmt die Unordnung um uns herum zu, dann beginnen sich viele Menschen zunehmend unwohler zu fühlen.
Insbesondere dann, wenn Unordnung entsteht, weil sich zu viele Dinge im Haushalt befinden, dann passiert das schleichend. Auch wenn vielleicht die eine oder andere ausschweifende Shopping-Tour dazu beigetragen hat, dass der Hausstand anwächst, sind einzelne Aktionen innerhalb kürzester Zeit meist nicht dafür verantwortlich, dass die Schränke aus allen Nähten platzen.
Unordnung entsteht natürlich auch immer dann, wenn kein Ordnungssystem vorhanden ist und zu wenig Zeit vorhanden ist, um sich um die vielen Dinge im Haushalt zu kümmern. Jeder von uns kennt diese eine Schublade, von der wir wissen, dass nach dem zweiten Mal aufziehen alles durcheinander liegt.
Irgendwann ist der Zustand erreicht, in dem wir nicht mehr Herr der Dinge sind, sondern die Unordnung die Herrschaft über uns hat. Das passiert mir leider immer noch regelmäßig in meiner Vorratskammer. Ich habe keinen Keller und stelle in der Vorratskammer Dinge ab. Zudem befinden sich meine Vorräte darin, Dinge für den Garten, die dort überwintern naja und halt Kram. Kram, den ich von anderen Leuten bekomme und seit Wochen mit zum Sozialkaufhaus nehmen möchte. Dinge, die ich hergeben möchte, es aber noch nicht getan habe.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Sozialkaufhaus so geöffnet hat, wie ich arbeiten muss. Allerdings habe ich auch die eine oder andere Chance, wenn ich beruflich dort oder in der Nähe war, verstreichen lassen. Folglich waren auch bei mir zu viele Dinge und Nachlässigkeit die Ursache dafür, weshalb mein Saugroboter dort nicht mehr rein kam.
Unordnung entsteht nicht in kurzer Zeit, Du wirst sie in der Regel auch nicht schnell beseitigen. In meinem Fall ging es relativ schnell, weil die Sachen bereits teilweise verpackt waren und schon einen Bestimmungsort hatten
Wenn das nicht der Fall ist, musst Du zunächst schauen, was weg kann und was Du behalten willst. Bei den Sachen, die weg können, musst Du dich entscheiden, ob Du sie weg wirfst, verschenkst oder verkaufst. Weg werfen ist immer der einfachste Weg, allerdings ist das bei Dingen, die noch benutzt werden können, die schlechteste aller Alternativen. Statt die Dinge weg zu werfen, kannst Du Überflüssiges verschenken. Verkaufen ist die zeitintensivste Methode und es kann sehr anstrengend sein, über eBay Kleinanzeigen, den Flohmarkt oder über andere Verkaufsplattformen Dinge zu verkaufen.
Jetzt hast Du unter Umständen bereits einen Teil der Unordnung beseitigt. Den Rest beginnst Du zu sortieren und in die Schränke und Regale zu räumen. Wenn Du Gegenstände aus mehreren Kategorien an einem Ort aufbewahrst, dann empfiehlt es sich, die Gegenstände aus den einzelnen Kategorien nahe beieinander aufzubewahren.
Im Kleiderschrank sortierst Du nach Jahreszeiten und Bekleidungsart. Also Hosen, Röcke, T-Shirts usw. bewahrst du beispielsweise in einer Schublade oder beieinander auf der Kleiderstange auf. Kleinteile wie Socken oder Unterwäsche sortierst Du am besten in kleinen Schrankboxen.
Diese Schrankboxen eignen sich für allen möglichen Kleinkram wie Gürtel oder Sonnenbrillen. Diese Boxen kannst Du für Shirts und wenn sie groß genug sind, für Hosen verwenden. Durch die Boxen kannst Du Kleidung aufrecht stehend und nicht übereinander liegend aufbewahren. Entnimmst Du ein Teil, fallen die darüber liegenden Kleidungsstücke nicht herunter.
In der Küche und im Badezimmer befinden sich viele Verbrauchsgüter. Also Dinge, die früher oder später nicht mehr vorhanden sind, weil wir sie verbraucht oder verspeist haben. Aber auch hier sammelt sich einiges an und bei Lebensmitteln besteht die Gefahr, dass diese irgendwann verderben. Auch hier kannst Du mit Boxen und Vorratsdosen schnell effektiv Ordnung schaffen. Wenn Du Originalpackungen in Vorratsdosen umfüllst, solltest Du jedoch Öffnungsdatum und das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Vorratsdose vermerken.
Verbrauche haltbare Lebensmittel, die Du gekauft hast, aber nicht wieder kaufen wirst, zeitnah. Kaufe und bewahre nur so viele Lebensmittel in Küche und Vorratskammer auf, wie Platz vorhanden ist. Sorge dafür, dass Du leicht an die Lebensmittel ran kommst.
Wenn Du in der Küche tiefe Schränke ohne Schubladen hast, dann besorge Boxen, die du heraus ziehen kannst. Glaub mir, es wird automatisch unordentlich, wenn du Dinge in Schränken hintereinander stellst. Du musst die davor stehenden Sachen verschieben, um an die Hinteren ran zu kommen. Du wirst vielleicht am Anfang noch die Dinge wieder ordentlich hin stellen doch dann wird der Tag kommen, an dem Du es eilig hast und sowieso alles schief läuft.
Im Bad verhält es sich ähnlich wie in der Küche. Auch hier kannst Du überzählige Dinge prinzipiell verbrauchen. Es ist vollkommen ausreichend, wenn Du ein Shampoo, eine Spülung und ein Duschgel besitzt. Schwierig wird es erst dann, wenn im Haushalt mehrere Personen leben, die unterschiedliche Dinge nutzten. Möglicherweise kannst Du dich mit Deiner Familie darauf einigen, dass ihr ein geruchsneutrales Shampoo und Duschgel nutzt.
Ist das nicht möglich, sorge für genügend Stellflächen in Dusche oder Badewanne. Prinzipiell ist es möglich, dass Du und Deine Familie die Duschutensilien im Badezimmerschrank aufbewahrt. Aber wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass es nicht lange dauern wird, bis ein Familienmitglied vergisst, die Duschsachen in den Schrank zu stellen.
Damit sind wir bei dem Punkt, dass Unordnung auch dann entsteht, wenn das Ordnungssystem sich in der Praxis nicht bewährt. Die Gründe hierfür können variieren. In manchen Fällen ist das Ordnungssystem zu zeitintensiv, in anderen Fällen ist es zu komplex. Unordnung kannst Du immer nur dann dauerhaft beseitigen, wenn Du wenige Dinge besitzt und Du diese einfach wegräumen kannst.
Dazu sollte der Aufbewahrungsort nah am Verwendungsort sein und du solltest einfach dran kommen. Das bedeutet, dass der Gegenstand, den Du brauchst, nicht hinter diversen anderen Dingen stehen sollte.
Über meinen persönlichen Abstellort, die Vorratskammer, habe ich bereits berichtet. Andere beliebte Abstellorte sind der Dachspeicher, die Garage oder der Keller. Hier werden Dinge hingestellt, die wir nicht mehr in der Wohnung haben wollen. Im Prinzip vertagen wir damit eine Entscheidung. Wir müssen in diesem Moment nicht entscheiden, was mit dem Gegenstand passiert. Wir bringen ihn in einen Status-Quo. Manchmal für sehr lange Zeit. In dieser Zeit werden die Gegenstände nicht attraktiver und gewinnen in der Regel auch nicht an Wert.
Bei den meisten von uns ist der beliebte Abstellort die Achillesferse der Ordnung. Selbst in sehr ordentlichen, gepflegten Haushalten findet man in der Regel diesen einen Ort, an dem die vertagten Entscheidungen gelagert werden. Du solltest diesen Ort in dein Ordnungssystem integrieren. Wenn Du die Dinge aussortiert hast, die Du nicht mehr benötigst, solltest du für ausreichend Lagerfläche sorgen.
Wenn Du entrümpelt und aufgeräumt hast, dann möchtest Du natürlich, dass diese Ordnung beibehalten wird. Damit die Unordnung nicht wieder Überhand nimmt, solltest du die folgenden sieben Dinge beachten:
Wie wir schon festgestellt haben, muss Ordnung beibehalten werden. Wir haben auch festgestellt, dass das umso leichter ist, je weniger Dinge wir besitzen. Daher ist das Aussortieren der wichtigste Bestandteil, wenn es darum geht, Unordnung zu beseitigen und Ordnung dauerhaft beizubehalten. Bezieh Deine Familie mit ein. Fordere Deine Familienmitglieder regelmäßig auf, die Dinge weg zu räumen, die sie liegen lassen. Wenn Du vom Wohnzimmer in die Küche gehst, nimm alles mit, was in die Küche gehört. Versuche niemals mit leeren Händen durch das Haus zu gehen. Du wirst immer irgendwo etwas finden, das sich nicht an seinem Ort befindet. Auch wenn es manchmal etwas mühsam ist, Du wirst dafür mit einem permanent sauberen Haus belohnt. Abgesehen davon wirst Du zum Putzen und Aufräumen künftig wesentlich weniger Zeit benötigen als früher.
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