Minimalistisch wohnen kann bedeuten, in einem Tiny House zu leben. Oder in einem Haus, einem Apartment oder auf einem Hausboot.
Minimalistisch wohnen hat viele Facetten. Nicht zwangsläufig bedeutet Minimalismus im Wohnbereich, dass quasi keine Möbel vorhanden sind und die Wohnung lediglich 20 Quadratmeter misst. Im Minimalismus haben sich viele verschiedene Wohnformen herausgebildet,
Das Tiny House ist wohl die bekannteste, minimalistische Wohnform. Tiny Häuser waren lange Zeit die kleinsten Häuser, die Du erwerben konntest. Da es keine Definition gibt, wie viel Quadratmeter ein Tiny Haus haben sollte, findest Du am Markt Häuschen zwischen 10 und 50 Quadratmetern. Da ein Tiny House sich dadurch auszeichnet, dass es beweglich ist, sind die Außenmaße bei beweglichen Häusern auf 9 Meter Länge und vier Meter Höhe begrenzt. Die Gesamtlast von 3,5 Tonnen darf nicht überschritten werden (mehr Infos).
In den USA werden Häuser, die weniger als 37 Quadratmeter messen als Tiny Houses kategorisiert. Gemeinsam mit Deutschland hat die USA, dass es keine einheitlichen Bestimmungen für die Genehmigung der Tiny Häuser gibt. In Deutschland werden neben der Begrifflichkeit Tiny Haus synonym die Bezeichnungen Mikrohaus, Kleinhaus oder Minihaus verwendet.
Das Deutsche Verkehrsrecht sieht das Bewegen von Tiny Häusern mit einer Breite unter 2,55 Metern und einer Höhe von weniger als 4 Metern ohne Sonderzulassung vor. Aus diesem Grund gibt es in Deutschland viele Tiny Häuser mit den entsprechenden Maßen.
Neben dem straßenrechtlichen Aspekt müssen baurechtliche Aspekte betrachtet werden. Tiny Häuser dürfen nicht auf allen Grundstücken stehen. Es gibt Städte und Gemeinden, die in ihren Bebauungsplänen keine Tiny Häuser vorsehen.
Die Planungen vor dem Bau sind ähnlich umfangreich wie bei einem normalen Haus. Während kleine Fertighäuser und gebrauchte Immobilien bereits unter 100.000 Euro für etwa 100 Quadratmeter erhältlich sind, kosten schlüsselfertige Tiny-Häuser je nach Größe zwischen 40.000 und 80.000 Euro.
Tiny Häuser sind vergleichsweise teuer, meist werden sie individuell angepasst und Einbauten wie Küche oder Bad müssen ebenfalls an die kleinen Wohnräume angepasst werden. Teure Einbauten müssen unabhängig von der Wohnfläche erfolgen.
Selbstverständlich kannst Du auch ein gebrauchtes Tiny Haus für weniger Geld erwerben. Oder Du wählst eine Variante, die Du selbst auf- oder ausbaust.
Ein Container- oder Modulhaus ist ein Fertighaus, das aus Containern gefertigt wird. Ein Containerhaus wird aus verschiedenen Modulen angefertigt und kann erweitert werden. Containerhäuser können an die gewünschte Größe angepasst werden. Sie sind jedoch nicht sehr günstig mit 2.000 bis 2.500 Euro pro schlüsselfertigem Quadratmeter. Demnach würde ein 50 Quadratmeter großes Haus zwischen 100.000 und 125.000 Euro kosten. Hinzu kommen Baunebenkosten und die Kosten für das Grundstück.
Die Vorteile liegen in der individuellen Zusammenstellung der Module und der schnellen Anfertigung. Der Bau von Modulhäusern dauert zwischen 6 Wochen bis 5 Monate. Modulhäuser können zudem bei Bedarf demontiert und transportiert werden. Diese Wohnform wird gerne durch Menschen genutzt, die minimalistisch wohnen und gleichzeitig flexibel bleiben möchten (Quelle).
Auch in Häusern mit Flächen oberhalb der 100 Quadratmeter kannst Du minimalistisch wohnen. Prinzipiell bietet eine große Wohnfläche auch viel Platz zum Dinge horten. Wir neigen dazu, freie Flächen nutzen zu wollen. Daher ist ein großes Haus auch immer eine Einladung, die freien Flächen voll zu stellen. Wenn Du minimalistisch wohnen möchtest, musst Du dich an die Leere gewöhnen.
Gerade in großen Räumen verändert sich die Akustik mit der Anzahl der Möbel. Möglicherweise musst Du dich erst daran gewöhnen, dass Du plötzlich deine Schritte stärker hörst oder die Stimmen hallen.
Grundsätzlich haben wir ein akutes Wohnraumproblem. Die stetig wachsende Anzahl an Menschen sorgt für Enge und stark steigende Preise für Wohnraum in den Ballungsgebieten. Wenn Du bereits ein Haus besitzt, kann es durchaus sinnvoll sein, dieses zu behalten, auch wenn die Größe zunächst wenig minimalistisch erscheint.
Wenn Du Deinen Besitz stark reduziert hast und Dich jetzt nicht mehr im großen, leeren Haus wohl fühlst, solltest Du die Wohnraumgröße an Deine aktuellen Bedürfnisse anpassen.
Wenn Du noch nicht minimalistisch wohnst, das aber ändern möchtest, solltest Du folgendermaßen vorgehen:
Beschränke Dich auf die Dinge, die Du wirklich benötigst. Wenn Du sehr viel Kram besitzt, kann dieser Schritt ein wenig dauern. Du kannst hierbei Raum für Raum entrümpeln oder nach Kategorien sortieren. Diese Form des Ausmistens ist in der KonMari Methode beschrieben. Du sortierst beispielsweise Kleidung aus. Alle anderen Dinge interessieren Dich in diesem Moment nicht. Kleidung befindet sich zumeist in mehreren Zimmern: im Schlafzimmer, im Badezimmer, im Wohnzimmer, in den Kinderzimmern oder im Flur.
Ordne die Dinge so, dass du Zugang zu ihnen hast, wenn Du sie benötigst. Wenn Du Dinge nicht dort unterbringen kannst, wo Du sie benötigst, dann suche einen Platz in der Nähe. Gib den Dingen einen festen Platz. Unordnung entsteht immer nur dort, wo Dinge keinen festen Platz haben und Du mehr Gegenstände besitzt als Mobiliar, um diese unterzubringen. Wenn nach dem Aussortieren und Ordnen Dinge übrig sind, hast Du zwei Möglichkeiten: Du sortierst weiter aus oder du besorgst zusätzliche Schränke oder Kommoden, um diesen Dingen einen Platz zu geben.
Nutze Muster und Strukturen, um Dein Zuhause zu gestalten. Trenne Dich von farblich nicht aufeinander abgestimmten Möbelstücken. Suche Dir zwischen 1-3 Grundfarben aus. Damit Dein Zuhause nicht zu unruhig wirkt, sollten dies gedeckte Farben sein. Pastelltöne eignen sich ebenfalls. Wenn Du sehr große, leere Räume hast, können farbliche Akzente passend sein. Auch ein Durchbruch des Stils mit einem bunten, farbigen Möbelstück ist möglich. Du solltest allerdings beachten, dass zu viele unterschiedliche Farben eine optische Unruhe schaffen.
Wenn Du im großen Stil ausgemistet hast, ist das neue Gefühl, in einer leereren Wohnung zu leben, zunächst einmal ungewohnt. Fast instinktiv versuchen wir Lücken zu schließen, auch die Räumlichen. Platz der da ist, für den man bezahlt hat, soll natürlich auch sinnvoll genutzt werden. Nutze den Platz, den Du gewonnen hast für Sport oder genieße die Tatsache, dass Du kein Slalom mehr um deine Möbel laufen musst.
Ein Raum, Beige in Beige oder Beige in Hellbraun kann schnell nicht nur beruhigend, sondern auch trist wirken. Beim Minimalismus wird auf Überflüssiges verzichtet. Auch auf Dekorationsgegenstände, auf denen sich lediglich Staub sammelt. Setzte Blickfänger gezielt ein. Nutze Deko, um Deinem Zuhause Gemütlichkeit zu verleihen. Du kannst Decken, Kerzen oder Vasen nutzen oder eben ein buntes Möbelstück, das einen völligen Stilbruch darstellt.
Wenn Du minimalistisch wohnen möchtest, musst Du keiner speziellen Stilrichtung folgen. In erster Linie zeigt sich der Minimalismus in Wohnräumen durch freie Flächen. Es gibt jedoch Einrichtungsstile, die sich besonders gut mit dem Minimalismus kombinieren lassen. Das liegt unter anderem an den Farben, die innerhalb der Einrichtungsstile dominieren aber auch an der Form der Möbel. Hier bevorzugen viele Minimalisten klare, gedeckte und natürliche Farben.
Wenn Du minimalistisch wohnen möchtest, greift das wichtigste Grundprinzip des Minimalismus: weniger ist mehr.
Der skandinavische Wohnstil zeichnet sich durch klare Designs, organische Formen und helle freundliche Farben aus. Natürliche Weißtöne, erdige Töne und Pastellfarben dominieren den Stil. Insgesamt wirkt er sehr ruhig, klar und einladend.
Der Scandinavian Style ist klar und zweckorientiert. Möbelstücke, die rein zu Dekozwecken eingesetzt werden, musst Du suchen. Die Möbel sollen alle einen Zweck erfüllen, sie haben eine Funktion. Du kannst die einfachen, klaren Möbel mit Elementen, die Gemütlichkeit ausstrahlen kombinieren.
Zum Bau der Möbel werden häufig Kiefer und Fichte eingesetzt. Helle Hölzer, die in den skandinavischen Ländern heimisch sind. Zu den Hölzern werden Naturmaterialien wie Leinen oder Baumwolle kombiniert. Dekoartikel werden aus Glas oder Porzellan hergestellt.
Die Dekoartikel erfüllen beim Scandi-Style immer eine Funktion. Eingesetzt werden Vasen oder Kerzenhalter aber auch Obstschalen. Wenn Deko-Artikel, Wohntextilien oder Möbel Muster haben, dann sind es Natur-Motive oder grafische Muster.
Prinzipiell jeder Stil, dennoch gibt es Gründe, warum sich der Skandinavische Style durchgesetzt hat. Die Farben, die organischen Formen und natürlichen Materialien stellen an sich bereits eine Reduktion dar. Der skandinavische Style eignet sich insbesondere für Wohnungen mit kleinen bis mittelgroßen Räumen, in einem riesigen Loft würden die zierlichen, schnörkellosen Möbel schnell verloren wirken. Aber auch in großen Räumen ist ein Skandi-Style nicht unmöglich. Du solltest jedoch darauf achten, wie Du die Möbel platzierst und präsentierst.
Es gibt Wohnstyles, wie der Vintage-Stil, Shabby-Chic, der Eklektizistische oder der Boho-Stil, die sich nur sehr bedingt für ein minimalistisches Wohnen eignen. Die Gründe hierfür liegen in der Natur der Dinge.
Der Boho-Stil ist sehr verspielt, bei ihm wird eine Vielzahl an Accessoires eingesetzt. Der Vintage-Stil setzt auf alte, eher größere Möbelstücke, die nicht unbedingt praktisch sein müssen. In größeren Wohnungen kannst Du auch mit Shabby oder einem Vintage-Look minimalistisch wohnen. In kleineren Wohnungen sorgt die Auswahl großer Möbelstücke schnell dafür, dass diese überladen wirken.
Die wichtigste Botschaft zum Schluss: meine allgegenwärtige Aufforderung, das zu tun, was Du für richtig hältst. Es ist Dein Leben, Deine Wohnung und Du verbringst zumindest in Deiner Freizeit viel Zeit zuhause, falls Du nicht sogar dort auch arbeitest.
Bild von 5688709 auf Pixabay Wenn ich durch die Stadt gehe, sehe ich in der…
Bild von Engin Akyurt auf Pixabay Bei dem Wort Veganuary handelt es sich um ein…
Bild von 19661338 auf Pixabay Unsere Kleidung ist bunt, jederzeit verfügbar und günstig. Den Preis…
Bild von Leopictures auf Pixabay Der Winter ist in vielen Belangen eine Herausforderung. Erkältungsviren machen…
Bild von Pexels auf Pixabay Du denkst, Du bist immun gegen Werbung und Marketing-Tricks? Bist…
Bild von Wolfgang Stemme auf Pixabay Wir leben in einer Welt aus Plastik. Es ist…