Flexitarische Ernährung

Auf dem Bild befinden sich zwei mit Joghurt oder Quark gefüllte Gläser, die auf einem Holzbrett stehen. Daneben befinden sich zwei Gläser mit Beeren und im Hintergrund eine Blumenvase.
Bild von Renata Tlałka auf Pixabay

Die flexitarische Ernährung ist eine Ernährungsweise, bei der pflanzliche Lebensmittel den Großteil der Ernährung ausmachen, aber gelegentlich auch tierische Produkte verzehrt werden.

Es ist eine flexible Herangehensweise, die es Menschen ermöglicht, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, ohne vollständig auf tierische Lebensmittel zu verzichten.

Definition Flexitarismus

Flexitarier konsumieren prinzipiell alle Lebensmittel auch die tierischen Ursprungs. Diese Lebensmittel stellen jedoch nicht den Mittelpunkt ihrer Ernährung dar, vielmehr sind natürliche pflanzliche Produkte der Mittelpunkt ihrer Ernährung. Flexitarier sind vom Prinzip her Vegetarier, die gelegentlich Fleisch konsumieren.

Da wir heute jedoch ein definitorisches Problem der Gruppenzugehörigkeit haben, war klar, dass die Flexitarier weder den Vegetariern noch den sich omnivor ernährenden Menschen zugehörig sind. Aus diesem Grund musste ein neues Wort her, in diesem Fall um ein Kompositum aus Vegetarismus und flexibeler Ernährung.

Wie häufig konsumieren Flexitarier Fleisch?

Die genaue Menge und Häufigkeit des Fleischkonsums unterscheidet von Mensch zu Mensch. Ein Flexitarier kann beispielsweise in der Woche nur ein- oder zweimal Fleisch essen oder er verzichtet an bestimmten Tagen der Woche auf tierische Produkte. Im Mittelpunkt der Ernährung stehen allerdings pflanzliche Produkte wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse.

Diese Ernährungsweise ist häufig durch individuelle Vorlieben, ethische Überlegungen, Umweltaspekte oder gesundheitliche Ziele geprägt. Der Flexitarismus unterliegt keinen strengen Regelungen, da diese Ernährungsweise sich an die Bedürfnisse und Ziele des Einzelnen anpasst.

Die Flexitarier werden auch „flexible Vegetarier“ genannt. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Menschen, die nur gelegentlich bis selten Fleisch verzehren stetig gestiegen. Beim Flexetarismus handelt es sich um eine Ernährungsweise, die Elemente der vegetarischen als auch der omnivoren Ernährung miteinander kombiniert. Diese Flexibilität ermöglicht den Verzehr von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, wobei der Schwerpunkt allerdings auf den pflanzlichen Lebensmitteln liegt.

Vorteile der flexitarischen Ernährung

Die flexitarische Ernährung bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Während Vegetarier und Veganer in ihrer Essensauswahl insbesondere bei gesellschaftlichen Anlässen teilweise stark eingeschränkt sind, können Flexitarier auch auf fleischhaltige Soßen oder Salate zurückgreifen. Dennoch bleibt ihre Ernährung pflanzenlastig.

  1. Gesundheitliche Vorteile: Flexitarier essen tendenziell mehr Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Diese Produkte werden mit einem statistisch betrachtet geringerem Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und Übergewicht in Verbindung gebracht.
  2. Umweltauswirkungen: Durch den reduzierten Konsum von Fleisch und tierischen Produkten verringern Flexitarier ihren ökologischen Fußabdruck. Tierhaltung ist immer ressourcenintensiv und trägt massiv zur Treibhausgasemission bei.
  3. Ethik: Flexitarier essen häufig nicht nur weniger Fleisch, sondern sie bevorzugen nicht selten Fleisch aus artgerechter/biologischer Haltung.

Probleme und Nachteile

  1. Nährstoffversorgung: Die Reduzierung von Fleisch kann unter Umständen zu einem geringeren Konsum von Nährstoffen wie Eisen, Vitamin B12 aber auch Proteinen führen. Flexitarier sollten sich frühzeitig informieren, wie sie diese Nährstoffe durch andere Quellen, wie Nüsse, Samen und angereicherte Lebensmittel, ergänzen.
  2. Soziale Herausforderungen: Flexitarische Ernährungsgewohnheiten können in sozialen Situationen oder beim Auswärtsessen zu Problemen führen, wenn nicht überall genügend vegetarische Optionen angeboten werden. Allerdings bietet dieses Konzept gerade Menschen, die in sozialen Situationen Konflikte scheuen die Möglichkeit, zu gesellschaftlichen Anlässen Fleisch zu essen oder Gerichte, in denen ein wenig Fleisch enthalten ist.

Hindernisse bei der Umsetzung

Die flexitarische Ernährung kann insbesondere anfangs eine Herausforderung sein, da sie eine bewusste Entscheidungen erfordert. Etwas leichter kannst Du die Umstellung mit folgenden Tipps bewerkstelligen:

  1. Schrittweise Umstellung: Beginne damit, einige Fleischmahlzeiten pro Woche durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. In den kommenden Wochen kannst dich allmählich steigern.
  2. Rezepte und Planung: Suche nach leckeren vegetarischen Rezepten, um Abwechslung in deine Ernährung zu bringen. Plane Mahlzeiten im Voraus, um sicherzustellen, dass sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten.
  3. Fleisch ersetzen: Insbesondere zu Beginn kannst Du Fleisch durch vegetarische oder vegane Alternativen ersetzen.
  4. Vegetarische oder vegane Gerichte auswählen: Einige Gerichte, die Du bereits seit Deiner Kindheit kennst, sind bereits vegetarisch oder vegan. Nudeln mit Tomatensoße beispielsweise sind ohne Käse bereits vegan, mit Käse vegetarisch.

Ist flexitarische Ernährung gesund?

Flextarismus kann gesund sein, wenn die Mahlzeiten ausgewogen gestaltet werden. Die überwiegende Aufnahme pflanzlicher Lebensmittel führt oft zu einer Erhöhung der Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien, was die Gesundheit fördern kann. Dennoch solltest Du auf die die Nährstoffversorgung achten, insbesondere auf Eisen und Vitamin B12. Supplemente oder angereicherte Lebensmittel können hier unter Umständen hilfreich sein.

Ist flexitarische Ernährung teuer?

Die Kosten dieser Ernährungsweise hängen von der Auswahl der Lebensmittel ab. Fleischersatzprodukte können teurer sein als Fleisch, während Hülsenfrüchte und Getreide in der Regel kostengünstiger sind. Die Gesamtkosten hängen von deinen persönlichen Vorlieben und Kaufgewohnheiten ab.

Insgesamt kann die Flexitarische Ernährung eine gesunde und umweltfreundliche Option sein, wenn Du sie sorgfältig planst. Sie ermöglicht es Dir, von den Vorteilen einer pflanzlichen Ernährung zu profitieren, während Du gelegentlich oder zu bestimmten Anlässen tierische Produkte genießen kannst. Denke daran, dass eine ausgewogene Ernährung und die Berücksichtigung Deiner individuellen Bedürfnisse entscheidend sind. Wenn Du unsicher bist, solltest Du mit einem Ernährungsberater oder Arzt zu sprechen, um sicherzustellen, dass Du alle notwendigen Nährstoffe erhältst.

Ist flexitarische Ernährung zukunftsfähig?

Definitiv ist die flexitarische Ernährung eine Ernährungsform, die auch dann weiterhin betrieben werden kann, wenn die Erdbevölkerung weiter steigt. Sie ist ein Kompromiss zwischen Vegetarismus und fleischlastiger Ernährung hin zu einer gesunden, umweltverträglichen Ernährungsweise, die es erlaubt einen Großteil der Erdbevölkerung mit Nahrung zu versorgen. Die flexitarische Ernährung ist die Ernährungsform, die der Planetary Health Diet am nächsten kommt, wenn sie ihr nicht sogar vollends entspricht.

Neben den Auswirkungen auf die Umwelt haben wir in vielen Bereichen der Erde ein Ernährungsproblem. Viele Menschen auf dieser Erde haben derzeit bereits nur beschränkten Zugang zu Nahrung und zu sauberem Trinkwasser. Mit steigen Temperaturen und wachsender Erdbevölkerung wird sich dieses Problem weiter verschärfen, weshalb in der derzeit dominierenden, reichen, westlichen Welt eine starke Einschränkung des Konsums erfolgen muss. Das betrifft nicht nur den Konsum von tierischen Lebensmitteln, die wesentlich mehr Ressourcen verbrauchen als pflanzliche Nahrungsmittel, sondern auch den Konsum insgesamt.

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