Entrümpeln befreit nicht nur die Wohnung von unnötigem Ballast. Wenn sich zu viele Dinge in deiner Wohnung befinden, dann erdrücken dich diese Sachen. Sie haben in ihrer Masse keinen praktischen Nutzen mehr, weil eine sinnvolle Verwaltung dieser Dinge einen immensen logistischen Aufwand erfordern würde.
Dein Haushalt vermehrt sich nahezu täglich. In den meisten Fällen, weil Du irgendwelche Dinge kaufst und zuhause verstaust. Manche Dinge kommen auch unbemerkt in Deinen Haushalt. Das sind beispielsweise Werbegeschenke. Sie liegen meist jahrelang ungenutzt irgendwo rum, bis Du sie wieder entdeckst und dich von ihnen trennst. Da es sich meistens um Kleinigkeiten handelt, merkst Du nicht, wie Dein Haushalt Tag für Tag größer, unübersichtlicher wird und mehr Ballast beinhaltet.
Irgendwann merkst Du, wie voll Deine Schränke und Deine Schubladen sind. Gefüllt mit Dingen, von denen Du dachtest, dass Du sie unbedingt brauchst. Benutzt hast du diese Dinge allerdings sehr selten oder gar nicht. Manchmal ist uns die Existenz der Gegenstände überhaupt nicht mehr bewusst.
Unser Haushalt wächst unaufhörlich wenn wir nicht darauf achten. Möglicherweise bist Du bereits so weit, dass keine neuen Dinge mehr in Deinen Haushalt kommen. Dann musst Du natürlich nicht entrümpeln. Alle anderen Menschen sollten in regelmäßigen Abständen ihren Haushalt entrümpeln. Das gilt insbesondere für Kellerräume, Vorratskammern und Dachspeicher. Ansonsten wirst Du in regelmäßigen Abständen neue Regale und Schränke kaufen müssen, um den Kram unterzubringen. Wenn Du irgendwann alles voll gestellt hast, wirst du vielleicht in eine größere Wohnung ziehen, weil Dein Platz nicht mehr ausreicht. Spiel das Spiel mal für 30 Jahre durch, wenn du alle drei Jahre in eine zehn Quadratmeter größere Wohnung ziehst…
Ich bin überzeugt davon, dass der Anfang der schwierigste Teil ist. Wenn du erst einmal „im flow“ bist, dann läuft es wie von selbst. Du kannst natürlich Methoden wie die Marie Kondo Methode anwenden. Bei dieser Methode gehst du nicht nach Räumen, sondern nach Kategorien vor. Die Kategorie, bei der nach der Marie Kondo Methode begonnen wird, ist die Bekleidung.
In diesem Fall würdest Du die Bekleidung aus dem ganzen Haus auf einen Stapel werfen und sortieren. Meiner Meinung nach kann aber genauso gut nach Kategorien vorgegangen werden. Wenn Du zum Beispiel Dinge an Orten findest, die eigentlich woanders hin gehören, kannst du sie umstellen.
Wenn Du Dich entschieden hast, deinen Haushalt zu entrümpeln, stellt sich schnell die Frage, was mit den aussortierten Gegenständen passieren soll. Selbstverständlich ist es nicht sinnvoll, wenn Du die Gegenstände, die noch genutzt werden könnten, allesamt in den Müll wirfst. Einige wertvolle Gegenstände kannst Du unter Umständen verkaufen, andere finden in einem Sozialkaufhaus einen Abnehmer. Aus diesem Grund sollte das Aufräumen immer in mehreren Kategorien erfolgen.
Bereits zu Beginn solltest du vier Kategorien anlegen und diese in extra Kisten oder Stapeln anordnen:
Dinge, die Du täglich oder in regelmäßigen Intervallen benutzt, werden in Deinem Haushalt benötigt. Diese verbleiben in Deinem Haushalt und sollten einen festen Platz erhalten. Der feste Platz sollte so ausgewählt werden, dass er für den Gegenstand praktisch ist. So bietet es sich an, den Föhn im oder in der Nähe des Badezimmers aufzubewahren. Wird dieser beispielsweise im Schlafzimmer aufbewahrt, läufst du Gefahr, dass er dauerhaft im Bad liegen bleibt. Vielleicht finden sich auch neue Plätze in der Nähe.
Auf den „Vielleicht-Stapel“ kommt alles, von dem Du nicht sicher weißt, ob du es nicht benötigst. Vielleicht hängst du emotional an diesen Gegenständen, hast aber keinen praktischen Nutzen für diese Dinge. Diesen Stapel nimmst du dir später nochmal vor, um rational zu beurteilen, was in Deinem Haushalt benötigt wird. Du kannst Dinge, die einen emotionalen Wert besitzen fotografieren und so eine Erinnerung an sie behalten.
Der Müll-Stapel besteht aus defekten oder anderweitig unbrauchbaren Gegenständen oder schlicht und ergreifend aus Müll. Dieser kann, insofern sich kein Sondermüll darunter befindet, sofort entsorgt werden. Wichtig ist, dass hier nur Dinge landen, die Du nicht wieder repariert kannst. Wenn Du schnell viel entrümpelst ist Deine Mülltonne möglicherweise schnell voll und Du musst Dinge zur Deponie bringen. Zur Deponie musst Du auch, wenn Du defekte Elektroartikel oder Farbreste hast. Das gilt insbesondere für Lacke, bei Dispersionsfarben steht manchmal auf der Verpackung, dass die Reste getrocknet zum Hausmüll gegeben werden können.
Auf diesen Stapel kommen alle Artikel, die Du nicht benutzt und Dinge, die Dir keinen Mehrwert bieten aber noch einen Wert haben. Wenn Du unsicher bist, wie viel dieser Artikel wert ist, schau dich auf Gebrauchtmärkten wie Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, Momox oder Vinted um und vergleiche, zu welchem Preis dieser Artikel oder ein Ähnlicher verkauft wird.
Hier brauchst Du in den meisten Fällen etwas Geduld, sehr häufig jedoch einen sehr langen Atem. Du musst, selbst wenn Du den Artikel zum Schnäppchen-Preis verkaufst, mit vielen Preisanfragen und Anfragen allgemeiner Art beschäftigen. Aus diesem Grund musst Du im Vorfeld überlegen, ab welchem Betrag sich dieser Aufwand lohnt.
Du kannst den Artikel auf mehreren Börsen gleichzeitig einstellen. Aufpassen musst du nur bei Plattformen wie es bei Ebay. Wenn die ersten Menschen dort begonnen haben auf den Artikel zu bieten, musst Du ihn spätestens dann von anderen Plattformen nehmen.
Da dieser Stapel am Längsten bei Dir bleiben wird, ist es sinnvoll, sich um diesen bereits zu kümmern, wenn Du mit dem Entrümpeln beginnst. Du kannst die Artikel nach und nach einstellen und dich währenddessen um andere Dinge kümmern.
Wenn Du große Mengen an recht gut erhaltenen Gegenständen hast, kannst Du diese auch auf einem Flohmarkt verkaufen. Die Zeiten, wann Flohmärkte sind, findest du im Internet. In der Regel finden sie im Winter zwischen November und Februar nicht statt, weil sie im Freien sind. Je nachdem wo der Flohmarkt stattfindet, fallen unter Umständen hohe Standgebühren an. Hier solltest du im Vorfeld abwägen, ob sich der Aufwand und die Kosten lohnen.
Auf diesem Stapel befinden sich die Artikel, die noch brauchbar sind, keinen nennenswerten Wert haben oder Du den Aufwand beim Verkaufen scheust. Zum Verschenken kannst du mehrere Plattformen nutzen. So kannst du beispielsweise Artikel auf Facebook in eine lokale Verschenkbörse einstellen oder bei Ebay Kleinanzeigen in der Rubrik „zu verschenken“.
Nicht zuletzt kannst du auch viele Artikel im Sozialkaufhaus abgeben. Es ist ratsam vorher anzurufen, um die Öffnungszeiten zu erfahren (manche nehmen nur zu bestimmten Zeiten Waren an) und um zu klären, welche Artikel momentan angenommen werden.
Während des ersten Lockdowns haben so viele Menschen begonnen, ihre Wohnung zu entrümpeln, dass es zum Problemen mit der Abfallentsorgung kam. Zudem wurden die Gebrauchtwarenhäuser mit Waren überschwemmt. Nicht zuletzt kannst Du Kisten mit Gegenständen auch einfach rausstellen. Hierbei solltest du darauf achten, dass diese Kisten keine Behinderung darstellen.
Beim Ausmisten von Büchern kannst Du auf mehrere Plattformen und lokale Möglichkeiten zurückgreifen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es lokale Bücherschränke oder Büchertelefonzellen. Hier kannst du Bücher, die du nicht mehr benötigst, rein stellen und dir selbst welche raus nehmen. Die kannst du, wenn du sie gelesen hast, wieder dort reinstellen oder behalten. Allerdings laufen diese Bücherschränke bei uns über, d.h. es stellen mehr Menschen Bücher rein, als rausgenommen werden.
Neben den Plattformen und Bücherregalen gibt es weitere lokale Möglichkeiten, für gebrauchte Gegenstände einen neuen Besitzer zu finden. In einigen Miethäusern gibt es beispielsweise Sammelräume, in denen nicht mehr benötigte Gegenstände abgestellt werden. Bei mir im Haus ist das der „Müllkeller“. Als ich eingezogen bin rief mich die Hausverwaltung an und mir sagte, dass ich dort die Gegenstände, auch Möbel die ich nicht mehr benötige, dort abstellen kann. Die anderen Mieter können sich dann nehmen, was sie benötigen. Der Rest wird regelmäßig vom Sperrmüll abgeholt. Die Sachen werden 1-2 Tage vor der Abholung von den Hausmeistern auf den Hof gestellt.
Die Dinge, die übrig bleiben, sind tatsächlich Müll, also nicht mehr zu gebrauchen. Das zeigt, dass dieses System funktioniert. Ich hänge immer Zettel an die Dinge, auf denen steht, ob sie noch funktionieren. Ich schreibe auch drauf, wenn sie nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen oder was daran defekt ist. Dann kann sich derjenige, der den Gegenstand mitnimmt, im Vorfeld überlegen, ob er die Einschränkungen in Kauf nimmt oder die Mängel reparieren kann.
Entrümpeln befreit nicht nur die Wohnung von überflüssigem Ballast, sondern hat eine wirklich befreiende Wirkung. Auch wenn es das Aufräumen und Entrümpeln in die Länge zieht, so versuche ich so oft wie möglich, einen neuen Besitzer für die Gegenstände zu finden. Unsere Ressourcen sind nicht unendlich und ein Gegenstand den Du nicht mehr benötigst, kann einen anderen Menschen glücklich machen.
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