Die Capsule Wardrobe ist eine Möglichkeit, den Kleiderschrank effektiv zu minimalisieren und gleichzeitig viele Looks zu kreieren.
Die Capsule Wardrobe ist wie der Minimalismus ein Gegenentwurf zu unserer Konsum- und Wegwerf-Gesellschaft. Unsere Kleiderschränke sind mehr als nur gut gefüllt. Viele Kleidungsstücke tragen wir überhaupt nicht. Mir passiert es auch, dass ich ein Kleidungsstück zwar schön finde, im Alltag jedoch nie danach greife. Das hat mehrere Gründe. Manche Kleidungsstücke passen doch nicht so optimal, sind ungemütlich, verrutschen oder sie lassen sich schlecht kombinieren.
Die Capsule Wardrobe wurde in den 1970er Jahren populär. Damals führte Susie Faux in ihrer Boutique „Wardrobe“ die Idee der Capsule Wardrobe ein. Das Ziel war ein Kleiderschrank voller zeitloser Kleidungsstücke die untereinander kombinierbar sind. Voraussetzung ist jedoch, dass es sich um hochwertige und langlebige Kleidungsstücke handelt.
Im Jahr 1985 brachte Donna Karan die erste Kollektion heraus, die als Capsule Wardrobe genutzt werden konnte. Diese Kollektion bestand aus sieben Teilen, die problemlos miteinander kombiniert werden konnten.
Die Erfinderin der Capsule Wardrobe 333-Challenge ist Courtney Carver. Die US-Amerikanerin hat im Jahr 2010 die Idee auf ihrem Blog veröffentlicht. Mittlerweile gibt es die Capsule-Wardrobe-Challenge auch als Buch.
Die Challenge kursiert seither im Internet und findet eine Vielzahl an Nachahmern. Carver hat die Minimalisierungs-Idee für den Kleiderschrank aufgefasst. Anders als Donna Karan und Susie Faux versucht sie zu ermitteln, was die optimale Menge an Kleidungsstücken ist.
Das Ergebnis sind 33 Teile pro Quartal. Also 33 Kleidungsstücke in 3 Monaten. Daraus ergab sich der Titel Capsule Wardrobe 333.
Am besten indem du eine „Inventur“ durchführst. Du nimmst alle Kleidungsstücke aus dem Schrank und sortierst sie nach Oberteilen und Unterteilen. Trenne zwischen Sommer, Herbst, Winter und Frühling. Aus diesen Kategorien wirst du später die Kleidungsstücke für die kommende Saison wählen.
Im nächsten Schritt solltest du zuerst ungetragene Kleidungsstücke aussortieren. Gib sie zur Kleiderspende oder verkaufe sie. An dieser Stelle muss ich jedoch dazu sagen, dass das Verkaufen von Kleidung meist ein eher langwieriger Prozess ist und meistens auch nicht sonderlich lukrativ ist.
Du behältst nur die Kleidungsstücke, die du magst und die du trägst. Im nächsten Schritt schaust du, ob diese Kleidungsstücke kombinierbar sind. Hilfreich ist es, wenn Du nur wenige Basis-Farben wählst und ein paar Farbtupfer. Basisfarben sind in der Regel beige, weiß, schwarz, braun oder blau. Farbtupfer können beispielsweise helle Rottöne, Rosa, Violett oder Türkis sein.
Die Farbtupfer sind schwieriger zu kombinieren als die Basisfarben. Du wählst also zwischen einer und drei Basisfarben aus.
Zunächst einmal alle Kleidungsstücke die nicht passen. Allerdings würde ich persönlich auch hier eine Einschränkung vornehmen. Wenn Du stark zu- oder abgenommen hast und möchtest das ändern, dann kann es sich lohnen, eine zweite Kollektion in der ursprünglichen Größe aufzuheben.
Das Aufheben von Kleidung eignet sich nicht für alle. Wenn Du Dein Wunschgewicht erreicht hast, möchtest Du dich vielleicht vom Stil her verändern oder Deinen Look anpassen. In diesem Fall kannst Du Dich beruhigt von den alten Teilen, die jetzt nicht passen, trennen. Zumal eine Zu- oder Abnahme keine Sache von wenigen Tagen oder Wochen ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die alten Kleidungsstücke nicht immer zum gleichen Zeitpunkt nicht mehr passen, wenn man zu- oder abnimmt. Also möglicherweise brauchst Du eine Zwischengröße, wenn Du mehr als eine Kleidergröße abnehmen möchtest.
Aussortieren solltest Du auch alle Kleidungsstücke die Du im letzten Jahr nicht getragen hast. Wenn Du nicht sicher bist, welche Kleidungsstücke Du trägst, hänge alle Bügel verkehrt herum in Deinen Schrank. Trägst Du das Kleidungsstück, hängst du den Bügel wieder richtig hin.
Diese Methode dauert ein wenig. Nimm Dir die Zeit dazu, wenn Du sie brauchst. Prinzipiell halte ich Kleidungsstücke für ersetzbar, dennoch macht es keinen Sinn Kleidung auszusortieren, um sie dann wieder zu kaufen.
Wenn Du die Challenge 333 machen möchtest, dann wählst du jetzt 33 Teile für die kommende Saison aus. Alle anderen Teile packst du auf den Speicher oder in den Keller. Alternativ kannst Du sie in Kisten auf dem Boden des Kleiderschrankes aufbewahren.
All diejenigen, die eine Capsule Wardrobe möchten aber sich nicht auf 33 Teile festlegen möchten, können prinzipiell so viele Teile aussuchen wie sie möchten. Die Meinungen, ab wann ein Kleiderschrank minimalistisch ist, gehen weit auseinander.
Lass Dich nicht von der Meinung anderer stressen. Probiere dich aus. Ich brauche zum Beispiel mindestens 14 T-Shirts für den Sommer. Es ist in meinen Augen auch nicht effektiv eine halb volle Waschmaschine laufen zu lassen.
Wie viel Kleidungsstücke Du benötigst, hängt auch von Deinem Job ab. Wenn Du Business-Kleidung trägst, dann wirst Du Kleidung für die Arbeit und für die Freizeit besitzen. Natürlich besitzt Du dann mehr Kleidung als andere Personen. Menschen, die ihre Berufskleidung gestellt bekommen, brauchen weniger Kleidungsstücke, weil sie diese nicht den ganzen Tag tragen. So wandert theoretisch auch weniger Kleidung in die Waschmaschine.
Meistens werden alle Kleidungsstücke und Schuhe gezählt, die zu einer Garderobe gehören. Unterwäsche, Nachtkleidung und Sportsachen werden nicht mitgezählt. So wie es Menschen gibt, die mit einem Paar Schuhe pro Saison klar kommen, so gibt es auch welche, die darauf schwören, dass sie alle ihre 200 Schuhe benötigen.
Wenn Du von Deinen Schuhen oder anderen Kleidungsstücken nicht Abschied nehmen kannst, dann warte ab. Entweder kannst Du es irgendwann oder Du lässt es so, wie es ist. Es ist jedoch tatsächlich so, dass es den meisten Menschen leichter fällt, aus einer kleineren Auswahl auszuwählen.
Ich sage, sie zählen nicht zur Capsule Wardrobe 🙂 Aber ja, irgendwie zählen nicht nur Schuhe, sondern auch Taschen dazu. Sie liegen in Deiner Wohnung rum und nehmen Platz weg. Ich kann die Beweggründe zum Sammeln von Schuhen und Taschen durchaus nachvollziehen. Bei Taschen habe ich eine gewisse Neigung zum Sammeln. Ich kaufe, wenn meine Lieblingstasche kaputt geht, erst einmal zehn Taschen, bis ich die „perfekte“ Handtasche gefunden habe. Natürlich behalte ich die anderen zehn erst einmal.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass man auf jeden Fall „die kleine Schwarze“ braucht, eine Tasche zum Ausgehen, in die die wichtigsten Dinge passt. Ich habe im Alltag andere Bedürfnisse und habe daher eine große Umhängetasche und zwei Rucksäcke. Und die „kleine Schwarze in Rot“. Und eine Gelbe und eine Schwarz-Weiße, nicht zu vergessen die Bunte…
Die Frage ist, ob das eine Rolle spielt. Ich persönlich würde sagen, wenn Du alle Teile benutzt. Dazu gehört auch das Ballkleid oder der Anzug. Also Teile, die Du nur 1-2 Mal im Jahr trägst.
Ich persönlich benötige von der Kleidung, die ich direkt auf der Haut trage eine höhere Anzahl an Kleidungsstücken. Diese wechsele ich täglich aber sie nehmen nicht so viel Platz in der Waschmaschine ein wie ein dicker Pullover. Daher benötige ich in einem 1-Personen-Haushalt mehr Kleidungsstücke als eine Person in einem 5-Personen-Haushalt, bei dem die Waschmaschine nach zwei Tagen gefüllt ist.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, probiere Dich einfach mit einer bestimmten Anzahl an Kleidungsstücken aus. Den Rest packst Du weg. Wenn der Alltag damit funktioniert, dann kannst Du das so beibehalten. Falls nicht, dann kannst Du jederzeit Kleidungsstücke dazu nehmen oder weitere weg legen. Minimalismus und die Capsule Wardrobe sind keine Religion.
Prinzipiell distanzieren sich Minimalismus und die Idee der Capsule Wardrobe von übermäßigem Konsum und -Besitz, es gibt jedoch keine festgelegten Regeln, die vorschreiben, wie Du leben sollst.
Die Capsule Wardrobe und das daraus entstandene Capsule Wardrobe 333 Projekt sind eine gute Möglichkeit, um den Kleiderschrank auszudünnen. Du kannst aber auch rein intuitiv Deinen Kleiderschrank entrümpeln. Zudem besitzt Du bei der 333-Challenge theoretisch 132 Kleidungsstücke, was wirklich nicht wenig ist. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass jeder, der das möchte, die für sich passende Anzahl an Kleidungsstücken finden kann.
Die Größe deines Kleiderschrankes hängt auch immer von Deinen Lebensumständen und individuellen Bedürfnissen ab. Mich persönlich nervt es, wenn ich wöchentlich waschen muss, obwohl die Maschine nur halb voll ist. In größeren Familien spielt das keine Rolle. Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch hochwertige Teile, wenn sie häufig gewaschen werden, schneller hinüber sind, als seltener gewaschene Teile.
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