Haferflocken

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Hafer ist ein beliebtes Getreide. Dem gesunden Korn wird jedoch nachgesagt, langweilig zu sein.

Hafer: ein vielseitiges Getreide

Hafer ist wissenschaftlich bekannt als Avena sativa und er ist ein Getreide, das in vielen Teilen der Welt vertreten ist. Ursprünglich stammt Hafer aus den gemäßigten Regionen Europas und Asiens, wird aber heute weltweit angebaut. Die Haferernte ist üblicherweise im Spätsommer oder frühen Herbst.

Seit wann gibt es Hafer

Die Kultivierung von Hafer und die daraus hergestellten Haferflocken sind seit Tausenden von Jahren bekannt. Hafer (Avena sativa) ist eines der ältesten Getreide und wurde bereits zu prähistorischen Zeiten in Europa und Asien angebaut. Der genaue Zeitpunkt der erstmaligen Kultivierung von Hafer ist schwer zu bestimmen, da wenige schriftliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit existieren.

Die Domestizierung und den Anbau von Hafer kann man jedoch weit zurückverfolgen. Die ersten Anbauten fanden mehrere tausend Jahren vor Christus statt. Hafer war besonders in nördlichen Regionen beliebt, da er kälteresistent ist und auch in kühleren Klimazonen gut gedeihen kann. In Skandinavien, Schottland und anderen Teilen Nordeuropas wird Hafer vermutlich seit der Antike kultiviert und in die Ernährung integriert.

Haferflocken, wie wir sie heute kennen, entstanden durch die Weiterentwicklung der Verarbeitung von Hafer. Die genaue Entstehung von Haferflocken ist nicht genau dokumentiert, aber sie wurden im Laufe der Zeit immer beliebter, insbesondere während des19. Jahrhunderts. Heute können Haferkörner effizient geschält und gewalzt werden. Daras entstanden die uns heute bekannten Haferflocken. Diese Verarbeitungsmöglichkeit trug dazu bei, das Haferflocken zu einem weit verbreiteten und beliebten Frühstücksnahrungsmittel wurden.

Hafer und Haferflocken haben eine lange Geschichte in der menschlichen Ernährung und spielten im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Kulturen eine wichtige Rolle.

Anbau und Ernte von Hafer

Hafer wird hauptsächlich in Russland, Kanada, Polen oder skandinavischen Ländern angebaut. In Deutschland wird Hafer ebenfalls angebaut, obwohl Weizen und Gerste häufiger vorkommen. Hafer ist ein kälteresistentes Getreide und wächst daher hervorragend in gemäßigten Klimazonen. Die Aussaht erfolgt kühleren Regionen bereits früher im Jahr als bei anderen Getreidesorten.

Die Ernte von Hafer erfolgt immer dann, wenn die Körner reif und trocken sind. Die Haferähren werden maschinell geerntet und dann gedroschen. So werden die Körner von den Stängeln getrennt. Diese Körner bilden die Grundlage für Haferflocken und andere Haferprodukte.

Die Besonderheiten von Hafer im Vergleich zu anderem Getreide

Hafer unterscheidet sich von anderen Getreidesorten insbesondere durch seinen höheren Fettgehalt. Hafer enthält im Vergleich zu anderen Getreidesorten mehr ungesättigte Fettsäuren. Zudem enthält er auch mehr Protein als Weizen. Neben diesen Makronährstoffen enthalten Hafer und Haferflocken wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie beispielsweise Vitamin B1 und B5, Folsäure und Eisen. Hafer verfügt zudem über einen hohen Ballaststoffgehalt, was ihn zu einer gesunden Wahl für die Ernährung macht.

Die Gesundheitsvorteile von Hafer

Hafer und Haferflocken sind für ihren hohen gesundheitlichen Nutzen bekannt. Sie sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, insbesondere von Beta-Glucanen, die den Cholesterinspiegel senken können. Hafer verfügt zudem über einen niedrigen glykämischen Index. Nahrungsmittel, die einen niedrigen glykämischen Index haben sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt und Energie über einen längeren Zeitraum liefert. Darüber hinaus enthält Hafer Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Haferflocken im Detail:

1. Senkung des Cholesterinspiegels: Hafer enthält hohe Mengen an löslichen Ballaststoffen, insbesondere Beta-Glucan. Diese Ballaststoffe können den Cholesterinspiegel senken, insbesondere den LDL-Cholesterinspiegel, der als „schlechtes“ Cholesterin bekannt ist. Ein niedrigerer LDL-Cholesterinspiegel kann dazu beitragen, das Risiko von Herzkrankheiten senken.

2. Blutzuckerkontrolle: Der hohe Ballaststoffgehalt im Hafer trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Durch die Ballaststoffe verlangsamt sich die Aufnahme von Zucker im Verdauungstrakt. Das ist insbesondere für Menschen mit Diabetes haben oder und für Menschen, die ihren Blutzuckerspiegel regulieren müssen, von Bedeutung.

3. Gewichtskontrolle: Hafer sättigt gut und sorgt durch die Ballaststoffe für ein anhaltendes Sättigungsgefühl. Das kann dazu beitragen, übermäßiges Essen und damit eine hohe Kalorienaufnahme zu verhindern, was bei der Gewichtskontrolle helfen kann.

4. Herzgesundheit: Hafer unterstützt nicht nur durch die Senkung Cholesterinspiegels die Herzgesundheit. Die im Hafer und den Haferflocken enthaltenen Antioxidantien können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, wodurch sich Risiko für Herzerkrankungen verringert. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Hafer können zudem Bluthochdruck positiv beeinflussen.

5. Verdauungsgesundheit: Die Ballaststoffe in Hafer fördern eine gesunde Verdauung, indem sie die Darmtätigkeit unterstützen und anregen. Dadurch verringert sich das Risiko an Verstopfungen zu leiden.

6. Krebsprävention: Einige Studien legen nahe, dass der regelmäßige Verzehr von Vollkorngetreide wie Hafer das Risiko an bestimmten Krebsarten, insbesondere Darmkrebs, zu erkranken reduzieren kann.

7. Nährstoffreichum: Hafer ist reich an wichtigen Nährstoffen, darunter Vitamine (B1, B5, Folsäure) und Mineralstoffe (Eisen, Magnesium). Diese tragen zur allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden bei.

8. Lang anhaltende Energie: Aufgrund des niedrigen glykämischen Index und des hohen Ballaststoffgehalts liefert Hafer lang anhaltende Energie. Dies kann Dir helfen, Energielöcher und Heißhungerattacken zu vermeiden.

Haferflocken optimal einsetzen

Die gesundheitlichen Vorteile von Hafer kommen am besten zur Geltung, wenn er Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Das Hinzufügen von Hafer in Form von Haferflocken, Müsli, Hafermehl oder anderen Haferprodukten zu Deiner Ernährung kann dazu beitragen, von den gesundheitlichen Vorzügen des vielseitigen Getreides zu profitieren. Mehr zu den gesundheitlichen Vorteilen erfährst Du hier.

Wie werden Haferflocken hergestellt?

Haferflocken werden aus den ganzen Haferkörnern hergestellt, indem sie zuerst gedämpft und anschließend gewalzt oder gequetscht werden. Die Haferflocken, die wir in den Supermärkten finden, gibt es in verschiedenen Ausführungen, von zarten bis hin zu kernigen Flocken. Je nachdem, wie stark sie gewalzt werden, verändert sich die Textur und die Kochzeit.

Wenn Du alle gesundheitlichen Vorteile des Hafers ausschöpfen möchtest, nutze Haferflocken, die nicht gedämpft wurden. Du findest kalt gequetschte Haferflocken in Bio-Läden oder Reformhäusern. Alternativ kannst Du Haferflocken mit einer Haferquetsche selbst herstellen.

Die eigene Herstellung von Haferflocken

Die Haferquetsche ist eine Maschine, die es Dir ermöglicht, Hafer zu Hause frisch zu quetschen. Dadurch bleiben alle Nährstoffe erhalten, und du kannst die Textur der Flocken an deine Wünschen anpassen. Dies ist besonders nützlich, wenn du sehr feine oder grobe Haferflocken bevorzugst.

Rezepte mit Hafer

Du kannst Hafer kann in vielen Rezepten verwenden, sowohl süß als auch herzhaft. Hier sind einige Ideen:

Süße Haferrezepte:

  1. Haferflocken-Porridge: Koche Haferflocken mit Milch oder Wasser, füge Früchte, Nüsse und Honig hinzu. Ich persönlich koche Porridge mit Hafermilch und einem Schluck Wasser. Jede andere Milch oder Milchalternative eignen sich genauso gut wie die Hafermilch. Du kannst das bereits am Vorabend tun. Die Früchte und Nüsse solltest Du am nächsten Tag frisch hinzugeben.
  2. Haferkeks: Backe leckere Haferkekse mit Rosinen oder Schokoladenstückchen. Ein persönlicher Favorit von mir sind Haferkekse mit einer Schokoladenglasur.
  3. Müsliriegel: Mische Haferflocken, Nüsse, etwas Kokosöl und Trockenfrüchte mit Honig und forme daraus Müsliriegel. Du kannst die Müsliriegel von Hand formen oder in einer Auflaufform. Es gibt allerdings auch Müsliriegelformen aus Silikon. Wicht ist, dass du den „Teig“ gut zusammendrückst. Wenn du Kokosöl nutzt, erhitze es ein wenig vor der Zubereitung, sodass es flüssig ist.
  4. Smoothies: Du kannst neben Leinsamen auch Haferflocken in Deinen Smoothie geben, damit er noch mehr Nährstoffe erhält und Dich länger satt macht.

Herzhafte Haferrezepte:

  1. Haferpfannkuchen: Ersetze einen Teil des Mehls in Pfannkuchenteig durch Haferflocken.
  2. Haferbrot: Verwende Haferflocken und Hafermehl, um ein gesundes Brot zuzubereiten.
  3. Haferflockenschnitzel: mit der entsprechenden Würzung und Panade kannst Du aus Haferflocken leckere, gesunde Schnitzel herstellen

Die Auswirkungen des Haferanbaus auf die Umwelt

Im Hinblick auf die Umweltauswirkungen des Haferanbaus solltest Du beachten, dass der ökologische Anbau von Hafer dafür sorgt, dass die Bodenqualität verbessert und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduziert wird. Diese Anbaumethode trägt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.

Hafer und die daraus hergestellte Haferflocken sind in ihrer Vielfältigkeit nur schwer zu überbieten. Du kannst Hafer oder Haferflocken einer Vielzahl an unterschiedlichen Gerichten dazu geben. Du kannst künftig auch einfach einen Teil des Mehls durch Hafermehl ersetzen. Hafermehl bekommst Du ganze einfach, indem Du Hafer in den Mixer gibst und ihn gut durchmixt. Er hat dann die Konsistenz von Mehl. Du kannst es ebenso wie andere Mehle verwenden. Einzig bei der Zugabe von Flüssigkeit musst Du darauf achten, ob Du mehr oder weniger benötigst.

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